Strategische Beratung

Wirkungsorientierung in Projektarbeit

Wirkungsorientierung in Projektarbeit

Die Wirkungsorientierung ist nicht ein exklusives Thema der internationalen Zusammenarbeit, sondern überall, wo Tätigkeiten für das Gemeinwohl ausgeübt werden, wird das Augenmerk auf die Nutzenfragen gerichtet. In der internationalen Zusammenarbeit ist die Wirkungsorientierung wesentlich durch die Verabschiedung der Millenniumsentwicklungsziele der Vereinten Nationen (2001) sowie durch die Pariser Erklärung zur Wirksamkeit der Entwicklungshilfe (2005) ins Blickfeld unserer Debatten gerückt. Über verschiedene Reformen soll die Wirksamkeit und Effizienz der Entwicklungszusammenarbeit erhöht werden. Auch die Humanitäre Hilfe unterliegt Reformen, die einer verstärkten Wirkungsorientierung Rechnung tragen sollen: Institutionelle Geldgeber harmonisieren ihre Vorgehen und arbeiten vermehrt gemeinsam im Rahmen der „Good Humanitarian Donorship“-Initiative zusammen. Der Cluster-Ansatz vor Ort zielt darauf ab, dass auch die operativ tätigen Organisationen ihr Vorgehen aufeinander abstimmen.

 

Projekte und Programme zugunsten der Opfer von Krisen und Katastrophen sind darauf ausgerichtet, positive Wirkungen zu erzeugen beziehungsweise negative Wirkungen zu vermeiden. Das bedeutet, dass auf allen Ebenen - bei der Planung, in der Durchführung und beim Abschluss von Projektvorhaben - darauf geachtet wird, positive Wirkungen zu erzielen. All dies wird als Wirkungsorientierung bezeichnet. Zudem werden Wirkungen beobachtet und dokumentiert. Die Informationen aus der Wirkungsbeobachtung wird für die Steuerung von humanitären Massnahmen genutzt. Dies bezeichnet die eigentliche Wirkungsbeobachtung und ist in erster Linie als technischer Terminus zu verstehen. Es ist wichtig, Wirkungsbeobachtung vom Prozessmonitoring zu trennen.

Das Prozessmonitoring misst die über die durchgeführten Massnahmen erreichten Resultate. Es geht also in erster Linie um die Verbesserung der Durchführungskompetenzen. Die Wirkungsbeobachtung beschäftigt sich hingegen mit der Frage nach Erfolg oder Misserfolg der formulierten Projektziele. Dabei werden zwei Bereiche beobachtet: Erstens soll überprüft werden, ob die im Projekt vereinbarten Ziele erreicht werden. Zweitens soll überprüft werden, ob die getätigten Maßnahmen zur Verbesserung der Situation beitragen und somit einen Nutzen für die Zielgruppe schaffen.

 

Diese Sichtweise verändert unseren Blick auf ein Projekt: Im Vordergrund ist nicht mehr die technisch ‚saubere‘ Durchführung der Maßnahmen, sondern die Zielerreichung, die eine wichtige Voraussetzung zur weiteren Verbesserung der Situation für die von einer Krise oder Katastrophe Betroffenen darstellt – sei es z.B. über erfolgreiche Wiederansiedlungsprogramme oder über die möglichst nahtlose Weiterführung des Engagements im Zuge der langfristig orientierten Entwicklungszusammenarbeit.

 

Als Wirkungen bezeichnet man,

  • Veränderungen, welche den Massnahmen zugeordnet werden können. Das heisst auch, dass das blosse Auftreten einer Veränderung nicht ausreicht, um als Wirkung der Projekte bezeichnet werden zu können – dabei spielt es keine Rolle, ob diese Veränderung beabsichtigt oder unbeabsichtigt aufgetreten ist.
  • Veränderungen, welche die Zielgruppe, mögliche Projektpartner oder aber andere Akteure oder Institutionen betreffen.

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